Gruppendynamik

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Allgemein beschäftigt sich die Gruppendynamik mit den Prozessen, die in einer Gruppe passieren. Wie zum Beispiel: Entwicklung , Veränderungen im Verhalten, Spannungen & Konflikte oder Leistung & Erfolg. Die verschiedenen Stadien der Gruppe wurden in so genannte Phasen unterteilt. Die einzelnen Phasen der Entwicklung sollen dir als Leiter oder Leiterin helfen, das Verhalten der angehenden Gruppe besser zu verstehen und damit umzugehen. Du als Gruppenleiter oder Gruppenleiterin hast dann die Möglichkeit z.B. deinen Führungsstil den Begebenheiten anzupassen. Je nach Gruppenphase kann man von der Gruppe bestimmte Verhaltensweisen, Handlungen und Interessen erwarten.[1]


Gruppenphasen

Wie bei der Entwicklung des Menschen, durchläuft auch eine werdende Gruppe verschiedene Stadien. Sie zeichnen sich durch gewisse Merkmale aus. Je nach Gruppenphase beeinflusst das Verhalten der Gruppenmitglieder das gesamte Arbeitsklima und ihre Arbeitsleistung.

Gruppenphasen.jpg

Orientierungsphase

Diese Phase ist geprägt durch die Begriffe "Ankommen" und "sich orientieren". Sie haben gerade die Phase des Abschieds hinter sich, von ihrer gewohnten Umgebung, ihrem Zuhause. Es ist bei den Teilnehmenden ein gewisser Zwiespalt erkennbar. Einerseits suchen sie die Nähe zu den anderen Teilnehmenden, andererseits wahren sie Distanz zu den Fremden.
Darauf solltest du als Gruppenleiter in deinem Progamm Rücksicht nehmen! Der Einzelne und der Gruppenleitung werden "erkundet, getestet". Jedes Gruppenmitglied bringt Erfahrungen aus anderen Bezugsgruppen z.B. Familie, Schule usw. mit.
Das Gefühl von Vertrauen entwickelt sich nur nach und nach. Diese Tendenzen musst du einkalkulieren, wenn du dein Programm planst.
Deswegen ACHTUNG!!!: Langfristige Planung und Projektarbeit sind in dieser Phase nur schwer möglich. Hier ist deine Flexibiliät und Spontanität gefragt.

Machtkampfphase

Wenn die Teilnehmenden sich nach dem ersten "beschnuppern" halbwegs eingelebt haben, zeigen sie nach und nach mehr von ihrem ICH. Die Gesamtsituation wird nun mehr oder weniger als Normal eingestuft. Die unterschiedlichen Interessen und Erwarungen werden nun klarer. Nun drängt sich das Gefühl der Selbstbehauptung in die werdende Gruppe. Durchsetzungswille, Rivalitäten, Rollen- und Statusbehauptungen beherrschen dieses Stadium. Im Machtkampf können die Mitglieder ihre Rollen finden und klären, die Selbständigkeit wird erprobt, es gibt Sieger und Besiegte. Das kann zu Unmut bei bestimmten Teilnehmenden führen, darauf solltest du als Gruppenleitung besonders achten. Gefahr von Rollenfixierungen entstehen (z.B. Sündenbockrolle). Von der Gruppenleitung wird eine schützende Position für jeden einzelnen verlangt, er oder sie sollte der Gruppe die Rollenfixierungen bewußt machen, deren Konsequenzen verdeutlichen und Programme ermöglichen, die Aggressionen auffangen.

Vertrauensphase

In dieser Phase kommt voll zum Tragen, was Ende der 2. Phase so langsam beginnt, nämlich das Bewusstsein, voneinander lernen zu können, und dass es gemeinsam leichter ist seine Ziele zu erreichen. Die Gruppe ist jetzt in dem Stadium der stabilen Arbeitsfähigkeit.
Die einzelnen Teilnehmer haben nun vertrauen zu ihren Gruppenmitgliedern. Der Gruppenzusammenhalt ist nun auf dem Höhepunkt. Besonders viel Spaß machen hier Programmpunkte, die die Gruppe als Team bewältigen muss wie z.B. sportliche Wettkämpfe.
Die einzelnen Teilnehmer können aus sich heraus kommen und ihre Potentiale der ganzen Gruppe zugänglich machen.
Zusätzlich besteht in dieser Phase die Möglichkeit, dass die Gruppe beginnt, Rivalitäten gegenüber dem Gruppenleiter aufzubauen.

Differenzierungsphase

Diese Phase ist die sogenannte goldene Zeit für Aktivitäten und Programme. Es wird viel geplant und große Initiative entwickelt. Die Gruppe ist selbstsicher, experimentierfreudig und kann vor allem auch mit anderen Gruppen zusammenarbeiten. Sie sieht es als eine positive Herausforderung, mit anderen Gruppen zu konkurieren. Rollenflexibiliät ist in dieser Phase möglich. Auch der GRuppenleiter nimmt sich immer mehr zurück und lässt die Gruppe laufen. Du als Gruppenleiter solltest in dieser Phase den Gruppenmitlgiedern beratend zur Seite stehen. Die Machtkämpfe haben sie hinter sich gebracht, die Gruppe versteht sich nun "blind" und weist keinerlei Komplikationen in Bereichen der Kommunikation auf.

Auflösungsphase

In dieser Phase schwingt ein Gefühl von Wehmut. Die Gruppe löst sich auf und die Gruppenmitglieder verabschieden sich voneinander.
Oft ist das Ende einer Gruppe "vorprogrammiert". Sei es aufgrund einer vorgegebenen Dauer, wie z.B. bei Sommerfreizeiten oder aufgrund von erreichten Zielen. Wenn das primäre Ziel der Gruppe erricht wird, machen sich andere Interessen breit und die Gruppe verändert sich. Wenn eine Gruppe dabei ist sich zu verlaufen, sollte man sie beenden und nicht mit allen Mitteln versuchen, sie zusammenzuhalten. Oft ist es wie in dem Sprichwort: "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende".

Du als Gruppenleiter hast hier also die Aufgabe einen harmonischen Abschluss für die Gruppe zu gestalten.


Phase Symbol Bedürfnisse Leitung Programm

Orientierung
"Mal schauen"

Compass icon.png
  • Schutz
  • Unterstützung
  • Sicherheit
  • Regeln
  • klare Struktur
  • Regeln vorgeben
  • Sicherheit geben
  • Kleingruppen ermöglichen
  • Kennen lernen
  • Action, Spaß
  • verschiedene Methoden

Machtkampf
"Wer bestimmt hier eigentlich?"

Quick restart.png
  • Rolle finden/durchsetzen
  • Beziehungen eingehen
  • Regeln besprechen und durchsetzen
  • Schwierige Rollen besprechen und schützen (z.B.Außenseiter)
  • Vermitteln, moderieren
  • Kontrollierter Wettbewerb (Spiele, Sport..)
  • kooperative Methoden
  • Gespräche
  • Wochenendfreizeiten

Vertrauen
"Wir gehören zusammen!"

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  • Wir-Gefühl
  • intensive Beziehungen
  • sich von anderen Gruppen abheben
  • Impulse geben
  • Gruppe moderieren und herausfordern
  • Verantwortung abgeben
  • Gruppenidentität stärken
  • Kurzprojekte
  • thematische Programme
  • Freizeiten

Differenzierung
"Alle in der Gruppe sind wichtig!"

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  • Selbständigkeit
  • Identität nach außen
  • Gruppe unterstützen
  • moderieren
  • beraten
  • Leitungsaufgaben abgeben
  • Projekte
  • Zusammenarbeit mit anderen
  • Gruppen
  • selbstorganisierte Gruppenprogramme
  • Freizeiten/Fahrten

Auflösung
"Schade, dass es nicht weitergeht!"

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  • Trauer und Erleichterung
  • Angst und Freude
  • Sicherheit
  • Klärung der Gruppensituation
  • Erinnerung ermöglichen
  • Moderation der Auflösung
  • evt. Übergang in eine neue Form
  • gestalteter Abschied und nicht auslaufen lassen
  • Feier, Fahrt, Erinnerungen dokumentieren…
  • eine neue Form anbieten

Leitungsmodell

Leitung in den Gruppenphasen.jpg

Einzelnachweise

  1. http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppendynamik

Weblinks